Unser Verein


„Zweck des Vereins ist es, das Mariannen-Hospital Werl ideell und materiell zu fördern und zu unterstützen. Der Verein setzt sich insbesondere für den Erhalt und die Erneuerung des Mariannen-Hospitals als ein leistungsfähiges Krankenhaus in Werl ein.”

So lautet der § 3 der Vereinssatzung, die in der Gründungsversammlung des Krankenhaus-Fördervereins am 13. Januar 1982 in der Stadthalle Werl von den anwesenden 120 BürgerInnen sowie VertreterInnen aus Wirtschaft, Politik und Stadtverwaltung beschlossen wurde.
 
Das von einer privaten Stiftung, der Marianne-Heese-Stiftung, getragene Werler Mariannen-Hospital, dessen wirtschaftliches Risiko im Gegensatz zu vielen anderen Krankenhäusern nicht durch öffentliche Mittel der Stadt oder des Kreises aufgefangen wurde, verfügte seinerzeit nur über begrenzte finanzielle Mittel für den Betrieb und die Fortentwicklung des Hauses. Das Krankenhaus war insofern in besonderem Maß auf die ideelle und materielle Hilfe der Werler Bürgerschaft und Wirtschaft angewiesen, um sich auch im Wettbewerb gegenüber benachbarten Krankenhäusern behaupten zu können.
 
Immer wieder war das Krankenhaus – insbesondere angesichts der vergleichsweise geringen Bettenanzahl -  vor dem Hintergrund seiner wirtschaftlichen Gesamtsituation und der regelmäßig wiederkehrenden Strukturdiskussionen im Krankenhaus- bzw. Gesundheitswesen immer wieder auch mit der Existenzfrage konfrontiert. Angesichts der Bedeutung des Krankenhauses für die Stadt Werl und das Umland war insofern die Erhaltung und Stärkung des Mariannen-Hospitals seinerzeit über alle politischen, konfessionellen oder sonstigen Grenzen hinaus in der Bürgerschaft unumstritten und führte letztlich zur Gründung des Krankenhaus-Fördervereins.
Der finanzielle Grundstock für die Tätigkeit des Krankenhausfördervereins wurde dabei bereits in der Gründungsversammlung gelegt, als Frau Florentine Stockmann mit ihrer Hutsammlung den ersten Spendenbetrag von genau 429,57 DM zusammenbrachte.
Durch das erfreuliche Zusammenwirken des Mariannen-Hospitals mit den Werler Vereinen und Organisationen mit ihrem Ideenreichtum, ihren Initiativen und ihrer steten Bereitschaft zum Mitmachen betrugen die Gesamteinnahmen des Vereins bereits Mitte 1985 rd. 350.000 DM, während das jährlich zu erwartende Beitragsaufkommen stolze 41.500 DM betrug - Summen, von denen in der Gründungsphase des Vereins niemand zu träumen gewagt hatte.
 
Über die Beiträge der Vereinsmitglieder hinaus waren es die vielen kleinen und größeren Spenden von BürgerInnen und Firmen, die Erlöse aus Festen und Aktivitäten von Schulen, Vereinen und Verbänden, aber auch Veranstaltungen unter der Regie der Stadt Werl sowie des Krankenhaus-Fördervereins, die dafür sorgten, dass sich der Förderverein in den Anfangsjahren ständig im finanziellen Aufwind befand. Neue Veranstaltungen wurden erfunden, wie das große Werl-Fest, das Weihnachts- und das Neujahrskonzert, das Volksradfahren; die Erlöse bereits etablierter Veranstaltungen wie Werl-Tattoo, Volks-, Straßen- und Kinderfeste flossen dem Krankenhaus-Förderverein zu.
 
Bereits kurz nach seiner Gründung konnte der Verein das Krankenhaus wirtschaftlich unterstützen, wurden doch bereits 1983 die Einrichtung einer lebensnotwendigen Intensivüberwachung mit 6 Monitoren und Überwachungsanlagen mit 100 000 DM sowie ein Bronchoskop mit 26 000 DM und 1984 eine Foto-Therapie-Lampe mit 3 000 DM vollständig durch den Verein finanziert.
Die zweite große Stunde des Fördervereins schlug 1984. Ein katastrophaler Hagelschlag zerstörte im Mai 1984 die seinerzeit in Fertigbauweise errichteten Gebäude der Operationssäle so stark, dass diese aufgrund entsprechender Vorgaben sowohl von der Gesundheitsaufsicht als auch von der Berufsgenossenschaft geschlossen werden mussten. Operationen konnten daraufhin nur noch in geringem Maße und in einem Provisorium, dessen unverzügliche Beseitigung die Berufsgenossenschaft aber verlangte, durchgeführt werden.
 
Die öffentlichen Zuschussgeber waren seinerzeit nicht bereit, eine Übergangslösung für den Bereich der Chirurgie zu finanzieren, andererseits bestand aber die Berufsgenossenschaft auf eine voll funktionsfähige Chirurgie und Unfallambulanz. Da aber der Maria-Anna-Heese-Stiftung als Trägerin des Krankenhauses einerseits die finanziellen Mittel für einen Ersatzbau fehlten und andererseits der Einnahmeausfall für die Dauer der Erstellung eines Ersatzbaus der Chirurgie über 2 bis 3 Jahre vom Mariannen-Hospital wirtschaftlich nicht hätte verkraftet werden können, war hier bürgerschaftlicher Gemeinsinn gefragt.
 
Die Stadt Werl und der Krankenhaus- Förderverein e. V. Werl fanden sich vor diesem Hintergrund zu einer konzertierten Hilfsaktion zusammen, durch die sie gemeinsam die Errichtung von zwei voll funktionsfähigen Operationssälen mit Nebenräumen in Fertigbauweise sowie den Ausbau der Unfallambulanz gemeinsam finanzierten wollen.
 
Der Krankenhaus-Förderverein stellte hierfür einmalig 85 000 DM für eine Fundamentierung und Anschlüsse sowie für 5 Jahre Zuschüsse von rd. 210 000 DM als Zinsleistungen für ein Bau-Darlehen von rd. 1.000 000 DM zur Verfügung; die Stadt Werl übernahm die Tilgung in fünf Jahresraten von rd. 200 000 DM. Die neuen Operationssäle konnten daraufhin im Juni 1985 aufgestellt und anschließend in Betrieb genommen werden. Die Errichtung des Ersatzbaues für die Chirurgie als Dauerlösung konnte so ohne Zeitdruck angegangen werden.
 
Der Krankenhaus-Förderverein übernahm in diesem Kontext auch den Zinsdienst (5 Jahre 8 %) für ein Darlehen von 250 000 DM zur Anschaffung eines Röntgengeräts, das dringend zur Komplettierung der Ausstattung der neuen OPs benötigt wurde. Diesen ersten Unterstützungsmaßnahmen folgten in den folgenden 40 Jahren des Vereinsbestehens noch zahlreiche weitere. Insgesamt konnte der Verein dem Krankenhaus bisher eine Fördersumme von rd. 1,6 Mio € zukommen lassen

Ohne Krankenhaus kommt Werl nicht aus!

Diese Feststellung bzw. dieser Aufruf aus der Gründungsphase hat auch heute noch Gültigkeit und ist weiterhin Richtschnur für das Handeln des Fördervereins.